ICH LEBE!
Ich schaffte es weg zu kommen und weg zu bleiben!
Jahre danach spürte ich wiederkehrend enorme, innerlich tiefe Ängste, Wut und Scham. Albträume prägten meine Nächte, um dann beim Öffnen meiner Augen, erleichtert aufatmen zu können! Durch die Zeit und den inneren Wachstum kam ich langsam zur Ruhe. Ich sah meine Freunden und Familie wieder und entwickelte mich zu meinem fröhlichen, selbstbewussten und gelassenen ICH.
Wie schafft es ein Mensch, nach so viel erlebter Gewalt wieder fröhlich, frei, optimistisch, gelassen und zielorientiert durch das Leben zu gehen? Sich selber wieder zu finden, nachdem man sich so verloren hatte? Die Antwort darauf ist meiner Meinung nach die Resilienz und die damit verbundene innere Arbeit. Die Resilienz, oder auch psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen und Rückschläge als Anlass für die eigene Weiterentwicklung zu nehmen.“ (Bernet-Blog)
Ich war bereit bei mir selber zu schauen, mein Anteil im Erlebten zu erkennen und daraus zu lernen und mich weiterzuentwickeln. In meiner Suche, mir selber gegenüber gewaltfrei unterwegs zu sein, mir selber mehr zu vertrauen, zu zuhören, Achtsamkeit zu schenken und für meine Entscheidungen einzustehen fand ich die Gewaltfreie Kommunikation (GFK). Die GFK ist sofort im alltäglichen Leben umsetzbar und das Potential der Persönlichkeitsentwicklung ist nach meiner Ansicht enorm!
Beim Basiskurs wurde mir schon klar, dass dieser Weg MEIN WEG ist und ich weitere Ausbildungen machen möchte. Wie jedoch so viele GFK Anfänger, redete ich anfänglich in den „4-Schritten der GFK“ und meine grosse Tochter meinte ich brauche nicht so psychologisches Zeug bei ihr zu testen ;-) Und sie hatte so Recht!
Es tönte ungefähr so: „Wenn ich höre, dass du unzufrieden bist, möchte ich dich gerne unterstützen, wie ist das für dich. Bist du bereit meine Unterstützung anzunehmen, oder kannst du mir bitte sagen, was du von mir gehört hast?“ Es waren Worte, die ich gelernt hatte und nur reproduzierte. Diese stimmten absolut nicht mit meinem Verhalten überein. Ich versuchte so stark gewaltfrei unterwegs zu sein, mit meiner verbalen Kommunikation, dass diese Art zu sprechen, bei meinem Gegenüber, auf Abwehr, Widerstand und Unverständnis stiess. Ich war ein eifriger, blutiger Anfänger und dachte es geht vor allem um das Reden, um Kommunikation. Dies zeigt klar auf, dass jede „Methode“ so erfolgreich ist, wie diese von den jeweiligen Anwendern eingesetzt wird.
Ich „übte“ weiter in meiner Übungsgruppe und fand meinen Weg. Einen Weg einfühlsamer mit mir selber umzugehen, mir selber Anerkennung zu schenken, mich wertzuschätzen und mir zu zuhören. Ich lernte durch Selbstreflexion, Selbstempathie, Fremdempathie, Ausbildungen und mein wertvolles Empathiegspänli mich selber in guten sowie in schlechten Zeiten voll und ganz anzunehmen. Intensiv, bewusst, achtsam und frei. Ich habe mich selber gefunden. Ich bin bei mir angekommen und spüre mich mit all meinen Emotionen. Die Integration der GFK in meiner eigenen Haltung hat stattgefunden.
Ich lebe mit und in mir!
Andere Menschen können etwas bei mir triggern, auslösen, die Ursache für meine Gefühle liegen jedoch bei mir, geprägt durch meine Vergangenheit, meine Gedankenwelt, mein Kopfkino.
Ich nehme und trage die ganze Verantwortung für mich und lebe diese!
So zu SEIN, ist so befreiend!
Fortsetzung folgt!
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